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Gunhild von Blanckenburg
Fotoarbeiten

Samstag, 4. November 2006
Sternbildern gleich ertönen sie kristallen, In ihrem Dienst ward unserm Leben Sinn, Und keiner kann aus ihren Kreisen fallen, Als nach der heiligen Mitte hin.
3. Strophe aus Herrmann Hesses Gedicht „Das Glasperlenspiel“

Hesses Glasperlenspiel gleicht einem System, in dem alles Wissen und der gesamte Wertinhalt unserer Kultur zusammengefasst, geordnet und damit gespielt wird. Die kleinen farbigen Glaskugeln als Sinnbild der Einheit des Lebens: Dieses Bild schien mir besonders als fotografisches Motiv reizvoll. Seit Kindertagen faszinieren mich die kleinen transparenten Kugeln, die man angenehm durch die Finger gleiten lassen kann und die ein Eigenleben zu besitzen scheinen. Durch ihre perfekte Form der Kugel gleichen sie einem abgeschlossenen Universum, das es zu entdecken gilt.

Die Fotoreihe „Glasperlenspiele“ lehnt sich dabei vorrangig motivisch an Hesses Werk an. Formale, sinnliche Variationen, spielerische Experimente mit dem Motiv – den farbigen Glaskugeln – stehen dabei im Vordergrund.
Ich tauche mit der Kamera in die Nähe und in das Innere dieser kleinen Welten ab und erkunde sie und ihre Grenzen spielerisch. Dabei Arbeite ich mit Kugeln unterschiedlicher Größe und Farbe und kombiniere sie mit anderen lichtdurchlässigen Materialien und Flüssigkeiten. Durch die Transparenz der Kugeln kann Außenlicht in sie hineindringen und sie je nach Beleuchtung verwandeln. Die Umgebung spiegelt sich verzerrt auf ihrer glatten Oberfläche wieder. Innen- und Außenräume grenzen sich voneinander ab, verbinden sich neu und lassen neue Formen entstehen – wie kleine Utopien.

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